In meinem philosophischen Exkurs zu „Die Seele spricht in Symbolen“ habe ich behauptet, dass mir Symbole aus den Tiefen des unbewussten Verstandes sehr wichtig seien. Nur sehr selten habe ich die Gelegenheit, so tiefes Wissen über mich und meine Bestimmung in diesem Leben zu erlangen, wie wenn mir mein unbewusster Verstand ein Symbol schenkt. Archetypen, Dämonen und Synchronizitäten sind die Kategorien der anderen Gelegenheiten derart tiefes Wissen über mich und meine Bestimmung im Leben zu erlangen. Und irgendwie sind sie alle zwar nicht das gleiche, aber dennoch sind sie dasselbe.
Also lasst uns zunächst mal in Worte fassen, was wir unter den einzelnen Begriffen verstehen und warum ich denke, dass sie wichtig sind, wenn du beginnst in transformierende Meditation einzutauchen.
Bei den Symbolen habe ich schon erläutert, dass sie kollektive Bedeutungsebenen haben, und dass sie persönliche, also individuelle Bedeutungsebenen haben.
Nach Carl Gustav Jung, dem Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie, ist auch unser unbewusster Verstand in das kollektive Unbewusste und das persönliche Unbewusste zu unterteilen. Das kollektive Unbewusste sind tiefe ursprüngliche Triebe und Verhaltensmuster sowie Denkmuster, die für alle Menschen eines Kollektivs gleich sind. Das persönliche Unbewusste ist dann individuell und umfasst die ganzen spezifischen Ausprägungen der im kollektiven Unbewussten vorhandenen Muster.
Manche gehen so weit, dass sie die untersten Schichten des kollektiven Unbewussten als miteinander verbunden sehen, etwa in einer Art morphogenetischem Feld und sie versuchen damit alle Arten des Channelings oder der außersinnlichen Wahrnehmungen zu erklären.
Carl Gustav Jung ist jedoch nie so weit gegangen seine Sicht des kollektiven Unbewussten so weit auszudehnen. Und solange nicht der Nachweis eines solchen alles verbindenden Feldes erbracht ist, ist es reine Spekulation von so etwas auszugehen.
Dennoch sind im kollektiven Unbewussten viele Muster für alle Menschen des Kollektivs gleich angelegt.
Und jedes dieser Muster entspricht im Grundgedanken einem Archetyp. Denn ein Archetyp ist genau so definiert: eine dem kollektiven Unbewussten zugehörige Grundstruktur menschlicher Vorstellungs- und Handlungsmuster.
Dabei ist aus psychologischer Sicht nicht jedes Zusammenzucken aufgrund eines äußeren Reizes ein eigener Archetyp. Vielmehr bezeichnet man hier komplexere und abstraktere zusammenhängende Grundstrukturen als Archetyp.
Zum Beispiel hat der analytischen Psychologie folgend jeder Mensch einen persönlich ausgeprägten Archetyp Ego. Also einen Komplex an Dingen, mit denen sich dieser Mensch identifiziert. Und jeder Mensch hat einen persönlich ausgeprägten Archetyp Schatten, in dem alles enthalten ist, das dem Ego, der Selbstidentifikation, entgegensteht.
Andere, mehr funktionale Archetypen wären in der jeweils weiblichen und männlichen Entsprechung der innere Krieger, der Heiler, der Liebhaber, und so weiter.
In Meditation und in Trance können immer wieder Symbole auftauchen, die auf direkte Zusammenhänge mit einem solchen Archetypen schließen lassen. Dann weist das Unbewusste gerade darauf hin, dass es Zeit ist, sich mit diesem Archetypen und seinen Funktionen und seinen Verhaltensweisen auseinanderzusetzen.
Anders gesagt ist es laute Kritik des unbewussten Verstandes am vom bewussten Verstand getriebenen Lebensstil in der aktuellen Lebensphase.
Nimm also dir selbst zuliebe ernst, wenn dich dein Unbewusstes mit einem Archetyp konfrontiert. Und wenn dein bewusster Verstand genau deswegen plötzlich kreativ wird, um die Hinweise auf einen Archetyp ganz anders zu deuten, dann ertappe dich selbst bei einer Selbstlüge.
Du kannst viel lernen über dich und deine Mission im Leben, wenn du den dir präsentierten Archetypen nachgehst und daran arbeitest sie inhaltlich und funktional zu nehmen.
Nun zu den Dämonen. Dem Wortbegriff nach sind Dämonen die Zuteiler des Schicksals. Sie wachen darüber, dass ein Schicksal, also eine Bestimmung im Leben erfüllt wird.
Erst unter dem Einfluss der Kirche sind daraus böse Geister geworden, und der endlose Schrecken ist dann durch Geschichten und Horrorfilme geschaffen worden.
Tatsächlich ist die Begegnung mit einem Dämon ein Geschenk. Er zeigt an, dass ein Schicksal einzuhalten ist, eine Bestimmung zu erfüllen ist. Wenn du einem deiner Dämonen begegnest, dann stößt dir diese Wahrnehmung gerade ganz ordentlich Bescheid, dass du auf das Einhalten deiner Bestimmung zu achten hast. Und zwar wird der Dämon in der Regel genau dann erscheinen, wenn in dir eine Entscheidung zu reifen beginnt, für eine deiner möglichen Optionen. Und diese Entscheidung klar entgegen deiner Bestimmung im Leben ausfallen wird. Dein Schicksal wird dir genau dann den Zuteiler des Schicksals schicken.
Ignorierst du den Dämon ganz, dann setzt du recht brutal gesagt deine Gesundheit aufs Spiel, da das Unbewusste, wenn es die Mission in diesem Leben aufgibt, häufig entweder in Süchten verloren geht oder über Krankheiten oder Unfälle den Ausgang aus dieser Inkarnation nimmt.
Was sind Dämonen? Nimm hier als einfachsten Ansatz die kollektive Bedeutung der Kirche aus unserem Kulturkreis: den bösen Geist. Kommt dir in einem veränderten Bewusstseinszustand oder auch im normalen Bewusstseinszustand etwas oder jemand wie ein böser Geist vor, dann ist das der Dämon und er hat vermutlich in der jeweiligen Situation eine ganz direkte symbolische Bedeutung für dich.
Wenn du deine Wahrnehmung bezüglich Dämonen geschärft hast, dann wirst du problemlos auch ohne die Masche mit den bösen Geistern deine persönlichen Schicksalszuteiler erkennen können.
Dann bleiben uns noch die Synchronizitäten als ein Begriff, den wir schärfen und klären dürfen. Wiederum beziehe ich mich auf Carl Gustav Jung, um den Begriff zu definieren: Synchronizitäten sind zeitlich zusammenfallende Ereignisse, die wissenschaftlich nicht zusammenhängen, jedoch als miteinander verbunden und aufeinander bezogen wahrgenommen und gedeutet werden. Das Unbewusste stellt also eine Assoziation zwischen den beiden Ereignissen her und macht dir diesen Zusammenhang bewusst.
Damit gibt es beiden Ereignissen eine neue Bedeutungsebene, die es durch die Art der hergestellten Assoziation noch weiter mit Bedeutung versieht. All das geschieht natürlich auf symbolischer Ebene, da es eben nicht wissenschaftlich ist und aus den tiefen wortfreien Ebenen des Unbewussten kommt. In der Regel sind mit Synchronizitäten auch spontan einhergehende, wenn auch oftmals nur sehr kurze Emotionen verbunden. Auch diese Emotion trägt zur Bedeutung der symbolischen Mitteilung aus dem Unbewussten bei.
Nun ein fiktives Beispiel, das alle drei Konzepte – Archetypen, Dämonen und Synchronizitäten – in einer Story darstellt: Gehen wir mal davon aus, du hattest einen Menschen im Leben, der von dir eingemahnt hat, du sollst gewisse Rollen im Leben endlich sauber nehmen. Sagen wir: Deine Elternrolle. Das ist ein Archetyp. Der Mensch mahnt also ein, du sollst endlich als Elternteil zum Beispiel Verantwortung nehmen statt nur zu Bespaßen und zu Versorgen ohne wirkliche Verantwortung zu nehmen.
Das mag dem bewussten Verstand wehtun, so etwas zu hören. Und genau diese Emotion könnte dich darauf hinweisen, dass es hier wirklich Handlungsbedarf geben könnte.
Nehmen wir an, du schaust da weg. Du wirst nicht aktiv. Dann könnte dein unbewusster Verstand einen Dämon schicken, um dir zu sagen: „Herrschaftseiten, jetzt schau endlich hin. Teil deiner Bestimmung ist es ein ordentlicher verantwortungsbewusster Mensch zu sein und gut für die zu sorgen, die auf dich angewiesen sind. Damit du deine wahre Bestimmung erfüllen kannst. Und diese wahre Bestimmung ist sicher nicht die Erwartung anderer zu erfüllen.“
Der Dämon könnte in Form der Wahrnehmung eines bösen Geists in etwas oder jemandem kommen. Vielleicht in einer Meditation oder einem anders veränderten Bewusstseinszustand, wenn dein Unbewusstes es leichter hat deinem bewussten Verstand etwas ganz direkt einzugeben, das du dann nicht gewohnheitsmäßig ignorieren und verdrängen kannst.
Ja, der Dämon wird deinem bewussten Verstand als etwas erscheinen, das dein Leben bedroht. Aber das tut er ja auch, er bedroht deinen vom bewussten Verstand getriebenen Lebensstil. Er ist die laute und schon böse gewordenen Kritik deines Unbewussten, dass du deine Bestimmung so nicht erfüllen wirst.
Wenn du dann noch immer nicht reagierst, könnte das Unbewusste noch Assoziationen schicken, indem es dir Synchronizitäten bewusst macht. Zum Beispiel könntest du in der Nacht von diesem Menschen und seinen Hinweisen auf den oder die nicht genommenen Archetypen träumen. Tagsüber passiert dann etwas, von dem du weißt, dass dieser Mensch jetzt wieder zurecht Kritik hätte anbringen können.
Und dir wird bewusst, dass du im Grunde genau diesen Kontext gerade geträumt hast. Und eine Art Traurigkeit oder eine Art Zorn überfällt dich.
Zorn wäre gut. Zorn bewegt, dein Unbewusstes ist noch bereit zu kämpfen.
Traurigkeit wäre sehr viel weniger gut. Denn dein Unbewusstes beginnt abzuschließen. Und wenn es beginnt deine Bestimmung abzuschließen, dann sei bereit, dass du dein Leben wegen zum Beispiel gesundheitlicher Themen möglicherweise in Bälde ohnehin neu aufstellen musst.
Maximal zwei Jahre, heißt es, wartet das Unbewusste, nachdem es die Hoffnung auf ein natürliches Erfüllen der Bestimmung aufgegeben hat. Um dann eine Veränderung des Lebens auf andere Art und Weise zu erzwingen.
Und kein Guru oder Heiler kann dich davor schützen. Niemand außer du selbst und nur du selbst hast das in der Hand. Unterstützung ist gut, aber führen kannst du dich nur selbst.
Ich selbst war ja zwanzig Jahre in mehr oder weniger heftigen Depressionen gefangen, habe mich selbst darin gefangen, und ich habe zugelassen, dass mein bewusster Verstand und mein unbewusster Verstand sich meilenweit voneinander entfernt haben.
Dann hat sich zum Glück der unbewusste Verstand durchgesetzt und in einer Welle von zur damaligen Zeit im Grunde völlig irrationalen Entscheidungen und Handlungen mein gesamtes Leben verändert. Mein bewusster Verstand, so schnell er sonst sein mag, hat nichts davon verstanden, hätte nie den Mut dafür gehabt, aber er hat sich einfach herausgenommen und zugelassen, dass die Bauchentscheidungen die Richtungen vorgeben. Mein bewusster Verstand hat zumindest begriffen gehabt, dass das nicht meine Bestimmung gewesen ist.
Und alles ist gut geworden für mich.
Also tu dir den Gefallen und nimm deine Symbole, deine Archetypen, deine Dämonen und deine Synchronizitäten absolut ernst. Sie sind ein Geschenk. Ein wahres Geschenk, wenn auch vielleicht manchmal zunächst unbequem und außerhalb der Komfortzone.
Und dennoch: Wenn es gut werden soll, wirklich gut werden soll, wenn du deine Bestimmung im Leben kennenlernen und erfüllen magst, dann sind deine Symbole, deine Archetypen, deine Dämonen und deine Synchronizitäten die wahren Geschenke.
Viel Erfolg und viel Freude mit der Arbeit mit deinen Symbolen, Archetypen, Dämonen und Synchronizitäten wünsche ich dir.
Falls du Gesprächsbedarf hast oder du Unterstützung brauchst: Meine Kontaktdaten, so du sie nicht ohnehin schon hast, findest du auf der Homepage minimedi.online.